Samstag, 8. September 2012

Heute ist Mathe tag...


Liebe Freunde da ich heute ein bisschen Freizeit hatte und ich es halt mit Zahlen doch nicht lasse kann, hab ich mal eine kleine Milchrechnung gemacht über die Organisation hier: 
Wenn es im Durchschnitt mind. 45 Volunteers gibt die pro Woche 530 euro zahlen und das Programm 52 Wochen im Jahre ausgebucht ist: dann ergibt dies ein Einkommen von 1‘240‘000 Euro.

Die Volunteers brauchen im Schnitt (sehr sehr grosszügig gerechnet 25 Euro pro Tag für Essen, Strom und sagen wir es gibt eine Abschreibung auf die Hütten in dem wir leben.
Dies ergibt gesamte Kosten von Euro 409‘500.

Die Farm hat 5 weisse Angestellte (Tourguide, Sekretariat, etc.). Auch hier war ich grosszügig und habe 2‘000 pro Monat gerechnet an Lohn. Dies ergibt im Jahr 120‘000 Euro.

Für die gröbste Arbeit gibt es hier die Buschmänner. Es sind ungefähr 40 da (sind für manche Tiere zuständig und die Frauen putzen und arbeiten im Garten). Für diese hab ich ein Tageslohn von 10 Euro berechnet (auch sehr sehr grosszügig). Dies ergibt im Jahr Lohnkosten von 145‘600 Euro.

Die Raubtiere brauchen auch Futter, also hab ich 250‘000 Euro pro Jahr gerechnet. Ein Sprinbock (das Teuerste Tier was die Raubtiere reissen können, kostet pro Stück 160 Euro) dies ergibt 1‘562 Springböcke pro Jahr.

Wenn ich noch rechne dass ab und zu ein Tier sich verletzt und medizinische Versorgung braucht, ziehe ich noch 40‘000 Euro ab für den Tierarzt.

Dies heisst: Der liebe Familie Van der Merwe bleiben sagen und schreiben 275‘000 Euro zur Verfügung nur von der Volunteers finanziert. Die Spenden und die zahlende Gäste die hier sind und ihre Tour buchuen sind noch nicht einberechnet. Das heisst dass alle fix kosten gedeckt sind und zusätzlich 275‘000 Euro bleiben (mindestens ohne einschränkung nach oben)!

Ich war noch nie ein Hirsch in Mathematik aber durch diese Rechnung kann ich ganz klar sagen, dass es sich nicht um eine non-profit Organisation handelt und dass es sich hier um eine Abzocke handelt! Kein Wunder, dass man sobald man hier angekommen ist man ein Dokument unterschreiben muss wo wir uns verpflichten keine „schlechte“ Sachen über diese Organisation zu sagen. Leider für sie ist ein solches Dokument rechtswidrig: Danke dass ich Jura studieren konnte ;-) Deshalb schreib ich hier das und hoffe, dass es ganz viele Leute lesen werden.

Ich hab noch zwei Wochen hier. Grundsätzlich geht es mir gut und ich habe tolle Menschen kennengelernt und das Kuscheln mit den Tieren ist schön. Leider kommt mir immer wieder diese Mischrechnung die ich vorhin gemacht habe ab und zu in Sinne und ich schäme mich ein bisschen, dass ich sowas mitfinanziert habe. Aber eben: man lernt aus Fehlern also werde ich es nächstes mal besser machen!
In diesem Sinne, wünsche ich Euch einen wunderschönen Abend und bis bald.

1 Kommentar:

  1. Und wieder ein Link: Das Waisenhaus für wilde Tiere". Zitat: "Die Harnas Wildlife Foundation ist ein Familienunternehmen. Besitzerin und Gründerin ist Marieta van der Merwe. Sie bestimmt, wo es langgeht, ist hart, aber gerecht und hat viel Humor."
    Aha...

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